RÜCKBLICK
Vorläufer zu den Modellbauaktivitäten waren im Wesentlichen Kartonmodelle aus den
Wilhelmshavener Modellbaubögen. Diese waren in der Regel akribisch gestaltet und
stimmig.
Die ersten aufwendigeren Modelle in Eigenregie mit Anspruch auf Naturtreue
entstanden ab dem Jahr 1953 unterstützt durch Bildmaterial, oftmals auch Seiten- und
Grundrisse, in den Hamburger Druckmedien, sowie vereinzelt weiterer Literatur zum
Thema, soweit es die Taschengeldsituation zuließ.
Dabei entstanden aber auch Phantasieprodukte aus Holz oder Pappe, Material eben,
daß ohne besonderen Werkzeugaufwand zu verarbeiten war.
Mit dabei waren eine Hansekogge mit massivem Rumpf, das U-Boot Nautilus (Jules
Verne), das Schlachtschiff „Missouri“ (Karton- eigenkreation nach aussagefähigen
Fotos) mit Ölfarbe wasserfest gemacht, mehrere Handelsschiffe mit massiven Rümpfen
sowie eine Passagierschff-Karton-Ausführung mit Schotten für Untergangs-
simulation in der Badewanne (in Echtzeit und Echtambiente).
Lediglich ein paar Fotos in minderer Qualität sind die einzigen Überreste aus dieser
Zeit. So z.B. die „Solingen“ vom NDL zunächst auch mit massivem Rumpf, später
aufwendig ausgehöhlt und schwimmfähig gemacht oder die
damals neuen Kombischiffe, die für bis zu achzig Passagiere konzipiert waren, wie die
„Hamburg“, der HAPAG, gebaut vom Bruder.
Sämtliche Modelle wurden mit einfachstem Batsel-Werkzeug erstellt.
Machmal erleichterte ein Schreiner mit der Bandsäge für die Grundkontur der Rümpfe
Hilfestellung.
Das letzte Modell dieser Jahre war die 1958 begonnene „Andrea Doria“.
Die Animation dazu erfolgte durch die nahezu lückenlose Berichterstattung der
Hamburger Presse nach dem Untergang 1956.
Jens Rosenkranz
Exklusive - Modellschiffe
MS “Solingen”, NDL
MS “Hamburg”, Hapag, Hadag-Fähre, Schlepper